29. Etappe von Alexandroupolis nach Kesan
Den heutigen Tage habe ich mir aus mehreren Gründen herbei gesehnt. Zum Einen war heute der 12. und letze Länderpunkt fällig mit dem Erreichen der Türkei und zum Anderen habe ich heute das erste Schild gesehen auf dem Istanbul mit Entfernungsangabe angekündigt wurde. Ich bin auf dem richtigen Weg.
Die Strecke selber war heute eher eintönig. Bis zur Grenze bin ich wieder die gut ausgebaute Landstraße gefahren und ab der Grenze war es tatsächlich eine Autobahn auf der man Radfahren darf. Die Strecke von der Grenze bis Kesan sind 30 km gerade Straße, die als Highlight zur Hälfte einen 15° Knick macht, den man beim Fahren nicht merkt - man sieht das auf dem Relive-Video ganz gut.

Der Grenzübergang selber war von griechischer Seite eher einfach gehalten, so wie die anderen (unspältakulären) Grenzübergänge der letzten Wochen. Anders auf der türkischen Seite. Hier hatte der Grenzübergang eher etwas Monumentales. Vom Fahnenmast in Turmhöhe bis zur Stadioüberdachungen mit geschwungenen Bögen zur Passkontrolle. Allerdings war die Prozedur zur Einreise deutlich intensiver als an allen anderen Grenzübergängen.

Und dann war ich in der Türkei und da war auch mein Verkehrsschild mit der Angabe, das es bis Istanbul noch 230 km sind. Der emotionale Höhepunkt des Tages.

Kurz vor Kesan habe ich ein polnisches Pärchen aus Danzig wieder getroffen. Es war auf den ersten Blick zu erkennen, dass die Zwei keinen Kurzurlaub auf dem Rad machen. Die beiden sind seit 2 Monaten unterwegs und befinden sich auf einer für 3 Jahre geplanten Weltumrundung per bike.

Die beiden erzählen von ihrer Reise auf Instagramm unter "CoupleCycling" (#CyclingAroundTheWorld). Ein wirkliches tolles Pärchen mit einer spannenden Geschichte.

https://instagram.com/couplecycling?igshid=MzRlODBiNWFlZA==
Kesan ist die erste größere Stadt nach der Grenze mit ca. 75.000 Einwohnern. Die ganze Stadt wirkt im Moment auf mich aufgewühlt und wie ein einziger blinkender Bazar. Wohlmöglichkeit brauche ich noch etwas Eingewöhnungszeit.
Auf meinem Fahrt durch die Stadt sprach mich ein Mann an und stellet sich als Mustafa Mese vor. 64-jähriger Besitzer eines Textilladens. Er fährt Harley und Mountainbike und ist Mitglied im örtlichen Radclub "Sardos". Wir verabredeten uns auf später und er lud mich ein auf einen Tee. Dabei erzählte er mir seine Geschichte (hat 20 Jahre in Köln gelebt) und ich ihm ein bisschen von meiner Reise. Wirklich sehr nett.
Wenn der Preis für die heutigen spannenden Kontakte die öde Strecke war, dann würde ich diesen "Preis" morgen sofort noch mal bezahlen. Türkiye'ye Hoş Geldiniz!
Und hier die heutige Strecke: